Über uns

Gruppenfoto im März 2019. Eröffnung des Möbellager-Neubaus an der Zweigstelle Am Faulbach 2 mit einer Grundfläche von 10x20 Meter. Darüber baute der SSM eine Wohnetage mit sechs Wohnräumen für neue Mitglieder, die von Wohnungslosigkeit oder Obdachlosigkeit betroffen waren. Einmalig: Housing + Working First.

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Die SSM ist eine Gruppe von ca. 30 Menschen, die anders arbeiten und leben. Hier haben sich Menschen jeden Alters und aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten zusammengefunden, die auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen hatten: Arbeitslose, Obdachlose, Behinderte, psychisch Kranke und ehemals Drogenabhängige.

Die Mitglieder der SSM wohnen und arbeiten auf einem ehemaligen Fabrikgelände. 1979 wurden die vier Gebäude der alten Schnapsbrennerei besetzt. Nach langwierigen Vehandlungen konnte die SSM 1993 einen langfristigen und günstigen Mietvertrag mit der Stadt Köln abschließen. Ausschlaggebend war dabei die bemerkenswerte Integrationsarbeit der Gruppe.

Die SSM betreibt einen selbstverwalteten Betrieb. Mittels Wohnungsauflösungen, Transporten, Gebrauchtwarenverkauf und Bereitstellung eines Veranstaltungsraumes sichert sich die Gruppe ihre Existenz. Um unabhängig zu sein, erhalten die Mitglieder kein Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe. 1-Euro-Jobs etc. werden nicht in Anspruch genommen. Jeder bekommt eine wöchentliche Auszahlung, die für alle gleich ist.

Wir sind ein eingetragener Verein. Jeden Mittwoch machen wir als erstes unsere Sitzung. Wir beraten, koordinieren und beschließen gemeinsam, was der Gruppe oder dem Einzelnen wichtig ist. Die daraus anstehende Arbeit wird nach einem Wochenplan und ergänzend täglich neu eingeteilt. Bei der SSM ist allerdings nicht nur das Geldverdienen Arbeit. Das zweite Standbein von Selbstversorgung und gemeinsamer Eigenarbeit wird ebenfalls sehr wichtig genommen, also Wohnraum schaffen, die Gebäude instandhalten, Nutzung des Hausrats aus den Wohnungsauflösungen, gemeinsam kochen, pflegen, reparieren, beraten, Kinder betreuen, gärtnern usw. Aber auch die Mitarbeit in Initiativen im Stadtteil, die Mitgründung neuer Projekte, die Durchführung von Veranstaltungen, das Erstellen einer Doktorarbeit zu "Neuer Arbeit" gilt als tägliche Arbeit. In den Räumen der SSM arbeitet zudem seit Oktober 1998 das Institut für Theorie und Praxis der Neuen Arbeit INA welches die Erfahrungen der SSM auswertet und in die Diskussion über die Zukunft der Arbeit einbringt.

SSM ein Modell? Die SSM sieht sich nicht als Modell zum Kopieren und hat auch keine Patentlösung für die Probleme des Kapitalismus anzubieten. Aber aus ihren Erfahrungen kann man einige Grundsätze ableiten für ein zukünfiges Arbeiten und Wirtschaften: Sinnvolles Handeln, Solidarität, weitgehende Selbstversorgung, gemeinsame Produktionsmittel, Nachhaltigkeit, Vernetzung mit anderen, gesellschaftliches Engagement.

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